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Immobilienfonds „Tomorrow Income Portfolio GmbH & Co. KG“ mit wirtschaftlichen Problemen

Probleme bei geschlossenem Immobilienfonds

Zu oben genanntem amerikanischen Fonds, dessen deutsche Anleger über die TFM (Tomorrow Fund Management) in Hamburg verwaltet werden, gibt es ungünstige Nachrichten.

Bei der ursprünglich auf 6 oder 7 Jahre terminierten Anlage werden Rückzahlungsprobleme erwartet, weil die Gewerbeimmobilien in den USA vermutlich nicht rechtzeitig zu akzeptablen Konditionen nach einer gewissen Haltedauer durch den Fonds verkauft werden können.

Etliche Gesellschafter sind bereits von der TFM angeschrieben worden mit der Bitte, in eine Laufzeitverlängerung um einige Jahre einzuwilligen.

Ohnehin wurden über rund ½ Jahrzehnt die versprochenen Ausschüttungen nur zu einem kleinen Teil erfüllt.

Versprochen waren Ausschüttungen von anfangs 7,5 %, die dann auf 8,5 % p. a. steigen sollten.

Nicht einmal im ersten Jahr nach Zeichnung wurde das Renditeversprechen gehalten.

Der Artikelverfasser betreut einen Mandanten, der im Jahr 2006 statt der versprochenen Rendite von 7,5 % nur knapp 3,5 % erhielt. Im Jahr 2007 waren es dann rund 4 %. In den Folgejahren „stürzte“ die Ausschüttung bis auf nur rund 1 % p. a. regelrecht ab. Es gab wohl nie eine reale Chance, die versprochenen Ausschüttungen von 7,5 oder 8,5 % p. a. zu erreichen.

Vertrieben wurde der Fonds in Deutschland teilweise über Banken. Es gibt Beratungsprotokolle von Banken, die belegen, dass die Beteiligung trotz der erheblichen Risiken Rentnern empfohlen worden ist, die eine Vorsorge für die Rente schaffen wollten.

Bei einem Kauf im Jahr 2006 war der Euro/ Dollar Kurs bei 1,10 bis 1,12 $. Heute bei einem Kurs von 1,42 $ würde eine Rückzahlung rund 30 % an Währungsverlusten für den Anleger mit sich bringen. Zudem ist ein ähnlich hoher "Verlust" für den Anleger bereits durch die erheblich zu niedrigen Renditen verursacht worden.

Oftmals war es bei den Beratungen einzelner Banken zudem so, dass der Anlageprospekt erst nach Zeichnung der Anteile an den Anleger versendet worden ist. Vorab erhielt der Anleger nur eine Kurzinformation von rund 15 Seiten Umfang, die die den Prospekt, der rund 150 Seiten umfasste, nicht ersetzen konnte.

Es empfiehlt sich, das Beratungsverhalten der Vertriebspartner der TFM rechtlich zu überprüfen, insbesondere auch dann, wenn der Fondsanteile an Rentner und Kleinsparer vermittelt worden sind. Zudem sollte geprüft werden, ob der Prospekt weitere Mängel aufweist, z. B. auch Renditen versprochen hat, die der Fonds niemals würde halten können.

Der Verfasser des Artikels, Dr. Ulrich Walter Stoklossa (Homepage: www.rechtsanwalt-marktheidenfeld.de), ist auf dem Gebiet des Bank- und Kapitalanlagerechts seit mehr als einem Jahrzehnt nachhaltig tätig. Er hat vor dem Studium den Beruf des Bankkaufmanns gelernt und war nach dem Studium zunächst im kaufmännischen Bereich als Firmenkreditberater tätig. In Kapitalanlagesachen ist die Mandantschaft der Kanzlei oftmals überregional.
 
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